Tagungshotel bei Berlin unterstützt UN Global Compact
Der Vision des UN Global Compacts verpflichtet sich auch das Landgut Stober im brandenburgischen Havelland. Nachhaltigkeit, Transparenz und Gemeinwohl gehören zum Kernkonzept dieses Tagungshotels im Westen von Berlin. Michael Stober, heutiger Eigentümer des Landguts, steht in der Tradition der Industriellendynastie Borsig, die auf diesem landwirtschaftlichen Mustergut ab 1866 unternehmerische Gesellschaftsverantwortung lebten. Seit dem Kauf der abrissreifen Ruine im Jahr 2000 wird diese Tradition auf dem Landgut Stober aktiv fortgeführt. Nachhaltigkeit wird auf allen Ebenen praktiziert. Das Landgut Stober mit 300 Zimmern und 30 Tagungsräumen verfügt über eine Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung, Toilettenspülung mit Regenwasser, eine Holzheizung mit einem 12.5 Hektar eigenen Wald zur Wärmegewinnung. Es ist klimapositiv und fast energieautark. Darüber hinaus ist das unternehmerische Handeln transparent; so werden unter anderem die Liefer- und Wertschöpfungsketten offengelegt, 20% der Gewinne fließen an gemeinnützige Institutionen.
Das Landgut Stober steht ein für eine neue Wirtschafts- und Wertegemeinschaft, einer Vision von Christian Felber, nach der die Summe aus echter Nachhaltigkeit und gelebter Transparenz direkt in die Gemeinwohlökonomie führt. Mit 690 Punkten gelang 2018 der bislang höchste Neueinstieg bei einer Zertifizierung. Ferner wurde das Landgut 2012 als das erste Bio-Hotel in der Region Berlin-Brandenburg und 2017 mit dem Green Hotelier Award (UK) als grünstes Hotel Europas ausgezeichnet. Außerdem gewann das Landgut Stober in den Jahren 2015 und 2019 den Meeting Experts Green Award des German Convention Bureau und der Europäischen Vereinigung der Veranstaltungs- und Congresscenter (GCB & EVVC).
Das Tagungshotel Landgut Stober nimmt als europaweites Leuchtturmprojekt eine Vorreiterrolle bei den Themen Nachhaltigkeit, Transparenz und sozialer Verantwortung ein.
2. BESCHREIBUNG DER MAßNAHMEN
Menschenrechte
Menschenwürde in der Zulieferkette bei den wesentlichen Lieferant*innen wird nicht verletzt. Für die Lieferant*innen Auswahl bestehen ökosoziale Anforderungen nach denen die Lieferant*innen ausgewählt werden. Rund 95% der eingekauften Produkte und Dienstleistungen werden unter fairen Bedingungen hergestellt. Zwei Drittel der Lieferanten werden direkt von der Geschäftsleitung und dem Chefkoch geprüft. Der Anteil der regionalen Produkte beträgt von Frühjahr bis Herbst 80-90% und im Winter durchschnittlich 50%. Da es sich beim Einkauf überwiegend um Lebensmittel aus der Region handelt wird das Risiko sehr gering gehalten. Die Lieferkette wird regelmäßig auf Risiken und Missstände überprüft, und gegebenenfalls werden unverzüglich Maßnahmen und/oder Sanktionen umgesetzt. Umgangs aller Beteiligten entlang der Lieferkette werden umgesetzt. 45% der Produkte/Dienstleistungen und Rohwaren besitzen ein Fremdlabel, darüber hinaus wurden 95% eigenständig auch im Hinblick auf Risiken und Missstände geprüft. Umgangs aller Beteiligten entlang der Lieferkette werden umgesetzt. Eine Ausnutzung der Marktmacht ist nicht gegeben. Innovative und umfassende Lösungen für eine mitarbeitendenorientierte Unternehmenskultur, zur Verbesserung von Gesundheit am Arbeitsplatz bzw. zur Förderung von Diversität werden nachhaltig gelebt. Das Landgut Stober war eines der ersten Unternehmen bei der Integration von Flüchtlingen.
Arbeitsnormen
Für einige Mitarbeiter*innen erscheint der Grund bzw. die Motivation und die Bedeutung bzw. der Wert der Unternehmensanstrengungen für die nachhaltige und gemeinwohlorientierte Ausrichtung des Unternehmens noch nicht in Gänze nachvollziehbar zu sein. Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen liegen nicht vor. Ein an die regionalen Lebenshaltungskosten angepasster lebenswürdiger Verdienst wird gewährleistet. Mitarbeitende werden darin unterstützt, einen bewussten Umgang mit Arbeitszeit und Überstundenpraxis zu etablieren. Mitarbeitende besitzen die Möglichkeit, flexible Arbeitsmodelle zu wählen. Die Gehaltsspreizung liegt bei 1: 2,25 und ist im Vergleich zu anderen Unternehmen dieser Größe sehr gering. Besonders bei der Ausgestaltung der Arbeits- und Urlaubszeiten wird sehr auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingegangen (besondere Berücksichtigung erhalten Mütter mit Kindern). Arbeitszeitkonten werden geführt, um saisonale Mehrarbeit abzugelten (Freizeit bzw. Ausbezahlung). Eine ungerechte Ausgestaltung der Arbeitsverträge findet nicht statt.
Umweltschutz
Ökologisches Einkaufsmanagement ist Teil der Unternehmensidentität und Positionierung. Prozesse für ökologische Beschaffung und Reduktion der ökologischen Risiken zugekaufter Produkte sind innovativ umgesetzt. Ausgewählt wird nach Regionalität, Saison, Bioqualität und nach verantwortungsbewusstem Erzeuger*innen /Lieferant*innen Saisonal schwankend liegt der Anteil ökologisch höherwertiger Produkte bei 70% - 90%. Es liegen keine unverhältnismäßig hohen Umweltauswirkungen in der Zulieferkette vor. Die Ernährung während der Arbeitszeit erfolgt über die gleiche Küche, wie die Gäste und damit überwiegend biologisch, saisonal, regional und fleischreduziert. Für alle Mitarbeitenden wird ein gemeinsames Mittagessen angeboten. Kleiner Anteil an PKW-Anreise der Mitarbeiter*innen. Weiterbildungsprogramme mit ökologischen Aspekten und werden im Unternehmen gefördert. Anleitung zu unökologischen Verhalten findet nicht statt. Geschäftsmodell und Produktportfolio werden hinsichtlich ökologischer Auswirkungen kontinuierlich und innovativ weiter optimiert. Es gibt eine klare, nachvollziehbare Strategie zur Optimierung des Produktportfolios und des Geschäftsmodells in Bezug auf ökologische Auswirkungen. Weitreichende Maßnahmen zur Reduzierung ökologischer Auswirkungen sind umgesetzt. Produkte und Dienstleistungen haben durchgehend geringere ökologische Auswirkungen als vergleichbare Alternativen.
3. MESSUNG DER ERGEBNISSE
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit beträgt 2,8 Jahre. Die Gesundheits-/Krankenquote liegt erheblich unter dem deutschen Durchschnitt (in Abhängigkeit der demographischen Verteilung). Die Anzahl der Tage, an denen Mitarbeitende trotz Krankheit in den Betrieb kommt beträgt null. Diese Frage ist - zumindest in Deutschland quatsch, das geht versicherungstechnisch gar nicht. Dies gilt natürlich nicht für die Geschäftsleitung, die in den letzten sieben Jahren weniger als zehn Tage wegen Krankheit ausgefallen ist. Das Durchschnittsalter beträgt 38 Jahre, 75% sind Frauen (wir bräuchten eher eine Männerquote) viele alleinerziehende Mütter, zwei „Behinderte“, einige Homosexuelle, erstes Unternehmen in Brandenburg, das Flüchtlinge fest eingestellt hat, freie Mitarbeiter*innen sind teils Anhänger anderer Religionen. Durch ständig wiederkehrende Prüfungen und Zertifizierungen werden die Ergebnisse und Verbesserungen auditiver.
