Hans-Christoph Harmsen präsentiert auf dem Landgut Stober sein Buch zur Familie Borsig
Eventlocation bei Berlin mit Gemeinwohl-Zertifikat
Von Marlies Schnaibel
Samstag, 22. Juli 2017 - 15.00 - 17.00 Uhr
Ernst von Borsig sen. war 1933 in Groß Behnitz gestorben, in dem havelländischen Dorf wurde am Sonnabend ein Buch über Ernst von Borsig sen. vorgestellt. Hans-Christoph Harmsen, Ururenkel von Firmengründer August Borsig, hat das Material zusammengetragen. Es beleuchtet vor allem die soziale Seite der Familie.
Klappentext zum Buch:
"Hans-Christoph Harmsen, ältester Sohn der Annelise von Borsig, begann 2005, sich mit der Geschichte seiner Vorfahren und der Firma A. BORSIG zu beschäftigen, nachdem ihn das Buch "Der Lokomotivkönig August Borsig“ von Fritz Pachtner mit der Schilderung der universellen Fähigkeiten seines Ururgroßvaters sehr beeindruckt hatte.
Intensive Recherchen sowie eine umfangreiche Materialsammlung aus dem Landesarchiv Berlin dienten ihm als Quelle für dieses Buch, das sich auf die Leistungen seines Großvaters
Ernst von Borsig vor, während und nach dem 1. Weltkrieg fokussiert.
Harmsen, geboren 1940, arbeitete in der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bereich Grundlagenforschung und grafische Datenverarbeitung."
Viel Beifall bei der sehr gut besuchten Buchpremiere für den charmanten Künstler, viel Beifall aber auch für den Autor des Buches, für Hans-Christoph Harmsen, Ururenkel des Firmengründers August Borsig. Der hatte auf den Tag genau vor 180 Jahren die Firma gegründet.
Michael Stober, heutiger Inhaber des Borsig’schen Landgutes in Groß Behnitz, pflegt zu einem Teil der Familie einen guten Kontakt. Er hatte die Herstellung des Buches gefördert und ein Vorwort geschrieben. Für ihn war es wichtig und beeindruckend, dass sich „Gemeinwohl“ und „kapitalistischer Unternehmer“ nicht ausschließen. „Dafür steht der Name Borsig“, sagte er. Und wofür der Name steht, das wird durch das neue Buch anschaulich und faktenreich unterstrichen.
Bisher nie veröffentlichte Texte über das Wirken der Borsigs in der Zeit von 1837 - 1933 mit Dokumenten, Zeitzeugenberichten, Reden zur Erinnerung an Ernst von Borsig aus dem Preussischen Herrenhaus und anderes mehr sind in dem Buch enthalten.
Das lange verschollene Bild Meyerheims vom Erntefest in Groß Behnitz, das sich heute im Stettiner Nationalmuseum befindet, wird in dem Buch öffentlich gemacht.
Michael Stober, heutiger Inhaber des Borsig’schen Landgutes in Groß Behnitz, pflegt zu einem Teil der Familie einen guten Kontakt. Er hatte die Herstellung des Buches gefördert und ein Vorwort geschrieben. Für ihn war es wichtig und Der Autor des Buches hat dabei lange in Archiven gearbeitet, hat Dokumente, Zeitzeugenberichtet, Presseveröffentlichungen und Reden zusammengetragen. Er lässt die Fakten für sich sprechen und will damit auch ein bisschen historische Gerechtigkeit für Ernst von Borsig erreichen.
Vielmehr stieß er auf einen Vorfahren, der sich als Vorsitzender der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und des Reichsverbandes der Deutschen Industrie für den Ausgleich mit den Gewerkschaften einsetzte. Dem Begriff der „sozialen Partnerschaft“ hatte er ein Gesicht gegeben. Schon Firmengründer August Borsig hatte sich um „seine“ Arbeiter gekümmert. Tausende arbeiteten in seinen Werken, er richtet Krankenkasse, Sparkasse und Sterbekasse ein.
Ernst von Borsig war in den Zwanziger Jahren einer der reichsten Männer Deutschlands, das Ende des Familienbetriebes konnte er jedoch nicht abwenden. Die Insolvenz kam 1931, die Familie schied aus dem Unternehmen aus und zog sich nach Groß Behnitz zurück. Harmsen hat auch dieses Kapitel faktenreich belegt. Für das Ende im Schlepptau der Weltwirtschaftskrise hatte Christian Bormann am Sonnabend übrigens ein schmissiges Kollo-Liedchen rausgesucht: „Es geht auch ohne Auto, es geht auch ohne Geld.“